Der Halbbruder meiner Frau, Michael
Bingler, fing mit Hardrock (Jimi Hendrix usw.) und
Leadgitarre an, hier ein Foto aus dieser "wilden
Zeit": Dann kam er bei seinen vielen Reisen
auch mit Irish Folk in Berührung, lernte die
entsprechenden Instrumente und sang in original irisch!
Inzwischen gefällt ihm das Folkloristische so gut, daß
er als "Michel von der Bingelweide" mit ein
paar Freunden die Gruppe "Spectaculatius" bildet und dort Laute,
Flöte und Dudelsack spielt sowie singt.
Nachfolgend zwei Bilder anläßlich einer Matinee in
Rheinbach zur 700-Jahr-Feier:
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Burgfest des
Eifel- und Heimatvereins Rheinbach
(zum Vergrößern Bilder anklicken) |
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Michael
ist der in der Mitte mit der roten Weste. Ich wünsche
ihnen viel Erfolg und denke, daß wir noch viel von ihnen
zu hören sein wird! |
Musik
von "Spectaculatius" begeistert Brasilianer
Spielleute aus
Buschhoven, Bonn und Euskirchen interpretieren deutsche
und europäische Musik aus dem 13. bis 17. Jahrhundert -
Südamerikaner organisierten kurzerhand ein
mittelalterliches Fest
Von Thorsten Zimmermann (General-Anzeiger
Bonn v.07.08.2001)
Swisttal-Buschhoven. Wenn sie auftreten,
gehen die Zuschauer auf eine Zeitreise.
Drehleier, Mandriola, Rauschpfeife, Schalmei und
Dudelsack erklingen, vier bunt gekleidete Männer
mit auffälligen Kopfbedeckungen erscheinen. |
Aufsehen
erregend:
Die "Spectaculatius"-Musiker Michael
Bingler (v.l.), Reiner Jungmann, Marco Cziba und
Oliver Freischem lösten in Brasilien
Begeisterung aus. Foto: Henry
Als Gruppe "Spectaculatius" ist der
Buschhovener Michel von der Bingelweide alias
Michael Bingler seit 1998 mit Grinsegreis dem
Schalk (Reiner Jungmann), Sven Störenfried
(Marco Cziba) und John McHeckmeck (Oliver
Freischem) unterwegs. Unter anderem auf
historischen Märkten, Banketten, Straßenfesten
und privaten Feiern unterhalten sie ihr Publikum
mit Musik aus dem 13. bis 17. Jahrhundert. Sie
treten in historischen Gewändern auf und
versuchen mit Späßen, die Zuschauer in das
Geschehen einzubinden.
"Die Naturverbundenheit, Ursprünglichkeit,
Wärme und Freude der Musik sowie die
vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten
faszinieren mich", sagt Bingler. Seit mehr
als zwölf Jahren kennen sich die vier jungen
Männer aus Swisttal, Bonn und Euskirchen. Erste
musikalische Erfahrungen etwa in Heavy Metal und
Rock-Musik sammelten sie gemeinsam. |
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Auf
einer Reise durch Schottland und Irland lernten
sie die dortige Folkloremusik kennen und widmeten
sich fortan in einem "Folk-Projekt" der
Interpretation dieser Musik. "Auf einem
Mittelalter-Spectaculum begegneten wir den
sonderbaren Klängen der historischen
Instrumente, welche von bunt gekleideten
Musikanten in einer mystischen wie witzigen Weise
interpretiert wurden", erinnert sich der
Buschhovener Michael Bingler.
Die Musiker von "Spectaculatius"
brachten sich selbst das Spielen auf Instrumenten
wie Drehleier, Mandriola, Rauschpfeife, Schalmei
und Dudelsack bei und erweiterten ständig ihr
Repertoire. Sie veröffentlichten ihre erste CD
mit dem Titel "Als Lumpen tun wir
fahren". Sie enthält neben
Eigenarrangements und deutschsprachigem Liedgut
aus verschiedenen Jahrhunderten auch Stücke
historischer Musik aus anderen Teilen Europas.
Nach Ende der Aufnahmen gönnten sich die
Spielleute einen gemeinsamen Urlaub in Brasilien.
Die Folklore-Musik von
Auftritt im Linienbus
"Spectaculatius" stieß bei den
Südamerikanern auf unerwartet große
Begeisterung: "Wir unterhielten die Menschen
auf einem Segelboot und sogar in einem
Linienbus", schwärmt Bingler. "In
einem abgelegenen Dorf brachten wir den
Brasilianern historische Tänze bei, im Gegenzug
versuchten sie uns den Samba näher zu
bringen", fügt er hinzu. Große
Aufmerksamkeit erregten die exotischen
Musikanten, als sie im "Haus der
Kultur" der Stadt Paraty auftraten.
Kurzerhand wurde in dem um 1600 im Kolonialstil
erbauten Küstenstädtchen ein mittelalterliches
Straßenfest organisiert, mit Feuerzauber,
Fackelbeleuchtung, Gauklern und einem
Zeremonienmeister, der den Zuschauern die Texte
der Trink-, Liebes-, Revolutions- und
zeitkritischen Lieder erklärte. "Die
Brasilianer zeigten sich sehr interessiert, in
Fernsehen und Radio wurde über uns
berichtet", sagte Bingler.
Im Laufe dieses Sommers ist
"Spectaculatius" unter anderem bei
Festen in Montabaur, auf Burg Manderscheid sowie
den Kaltenberger Ritterturnieren in Bayern, dem
größten Mittelalter-Spektakel in Deutschland,
zu bewundern.
"Spectaculatius" sind unter
der Rufnummer (0 22 51) 5 71
73 oder im Internet unter www.spectaculatius.de erreichbar. |
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